Walking

Unter Walking versteht man sportliches Gehen und zwar ohne Einsatz von Stöcken, die ja beim Nordic Walking dazugehören.

Sinnvolles Walking so wie ich es meine ist per Definition konzentriertes, entspanntes und trotzdem sportliches Gehen, weil es einen Leistungsbezug hat. In einem Zeitraum von 1,5 bis 2 Stunden sollte der so Trainierende eine Wegstrecke von 8 bis 12 km zurücklegen, Anfänger 4 - 5 km in einer Stunde.

 

Die Pausengestaltung richtet sich nach dem Schwierigkeitsgrad der Strecke und sollte aus lockernden bzw. gymnastischen Übungen bestehen. Liegestützhalten z. B. dient nicht nur der Kräftigung Ihrer Muskulatur, sondern ist auch Entspannung für Ihren Rücken.

Beim konzentrierten Gehen ist man in hohem Maße auf sich selbst zentriert. Vom Start an richtet sich die Selbstwahrnehmung auf den Bauch- und Hüftbereich. Die Schrittführung beinhaltet eine Anleihe an den sogenannten Modelgang. Hierbei werden bei der Vorwärtsbewegung die Füße zwar nicht auf eine Linie, aber doch näher beieinanderliegend aufgesetzt. Also bitte kein breitbeiniges Gehen. Dies gilt für beide Geschlechter. Konzentrieren Sie sich auf die Bewegungen der Hüfte. Für die Außenwelt nicht erkennbar, bewegen sich Hüfte und Po im Rythmus der Schritte. Das führt zu einem hohen Entspannungseffekt. Auf einer psychischen Ebene begrenzen Sie die Einflussnahme von Reizen aus der Umwelt. Schon nach einer kurzen Gehdauer sind Sie ganz auf sich selbst zentriert. Die Welt Ihrer Gedanken grenzt sich sehr stark ein. Bewegungsabläufe werden automatisiert, Ihr Zeitgefühl verändert sich. Arme und Schultern sind ganz entspannt. Ihre Arme baumeln im Rythmus der Schritte mit. Nehmen Sie etwas Weiches in die Hände, tragen Sie z.B. weiche Handschuhe, ein wichtiger Beitrag für ein angenehmes Ganzkörpergefühl.

 

Genau wie beim Laufen wird der Oberkörper beim Bergaufgehen leicht nach vorne gebeugt. Achten Sie bei Abstiegen und beim Gehen auf ebener Strecke bitte darauf, dass Ihr Oberkörper relativ gerade aufgerichtet ist. Sehr wichtig ist, dass die Schritte nicht zu groß werden. Gehen Sie unterschiedliche Tempi. Erhöhen Sie Ihr Tempo durch schnelleres Bewegen der Beine. Gehen Sie nicht zu schnell, der Entspannungseffekt soll ja erhalten bleiben. Zum Abschluss Ihres Trainings machen Sie bitte noch ein paar Dehnungsübungen.

 

Die meisten von Ihnen haben sicher schon etwas von der Entspannungsmethode des Autogenen Trainings gehört. Wer diese erlernt hat - die 1. Stufe reicht schon - kann besser Umschalten auf seine Selbstzentriertheit. Auch hierfür ist der Bauchbereich sehr wichtig (Sonnengeflecht).

 

Sportliches Gehen ist für alle gut, die sich gern bewegen. Im Prozess des Älterwerdens bietet es Trainierenden viele Vorteile und kann jederzeit integriert werden. Für Raucher eignet sich die Sportart sehr gut. Das Bedürfnis zu rauchen wird für die Trainingsdauer eliminiert. Erst mehrstündiges Training führt wieder zur Lust auf die Zigarette.

 

Raucher, die zum Nichtraucher geworden sind, oder es noch werden wollen, können durch Walking auf verschiedene Art profitieren. Ein verstärkt auftretendes Bedürfnis nach frischer Luft wird befriedigt. Die Funktionstüchtigkeit des Atmungsapparates verbessert sich. Walking ist gut für die Verdauung und kann auch ein Regulativ für eine Gewichtsveränderung sein. Ich bin auch überzeugt davon, dass die Sportart positive Wirkungen auf Schlaf und die Qualität des Schlafes hat.