Die Transaktionsanalyse

 

Die Transaktionsanalyse (TA) ist eine Theorie von der Entwicklung menschlichen Verhaltens. Sie wurde im Jahr 1967 von Eric Berne in den USA begründet. Das Fundament der TA bildet die Darstellung verschiedener Ich-Zustände. Diese sind:

 

  • das Eltern-Ich (El)
  • das Erwachsenen-Ich (E)
  • das Kindheits-Ich (K)

 

Jeder Mensch befindet sich augenblicklich in einem dieser Zustände. Hiervon ausgehend kommuniziert, handelt und denkt er.

 

Das Eltern-Ich (EL)

Das Eltern-Ich oder die Elternhaltung setzt sich zuammen aus Introjekten von den realen Eltern, von Elternfiguren, aber auch aus dem, was jemand über Elternverhalten erfährt, z. B. von Freunden und Bekannten, aus Film und Fernsehsendungen und anderen Quellen. Sogenannte Vorbilder übernehmen in diesem Grundverständnis durchaus auch wichtige Funktionen.

Elternintrojekte sind die Einstellungen von Eltern, deutliche Verhaltensmuster der Eltern, konkrete Anweisungen, typische Eigenheiten von Eltern oder Elternteilen, Werthaltungen, moralische Ansprüche usw.

 

Das Erwachsenen-Ich (E)

Das Erwachsenen-Ich oder die Erwachsenenhaltung ist dominierend rational. Es ist eine von Emotionen freie Haltung. Die typische Entscheidungsfindung des Erwachsenen-Ichs basiert auf Zahlen, Daten oder Fakten. Tauschen Menschen lediglich Informationen aus, so bedeutet dies Kommunikation vom Erwachsenen-Ich zum Erwachsenen-Ich.

 

Das Kindheits-Ich (K)

Mit dem Kindheits-Ich oder der Kindhaltung ist typisch kindliches Benehmen gemeint. Primär handelt es sich um Verhaltensaspekte, die innerhalb der ersten fünf Jahre ab dem Zeitpunkt der Geburt entstehen. Hier haben Intuition und gefühlsmäßiges Verhalten ihren Ursprung. Eine herausragende Stellung in den ersten Lebensjahren hat die Abhängigkeit, z. B. von den Versorgungsleistungen der Eltern oder sonstigen erziehenden Personen. Auch Explorationsverhalten und Neugierde gehören in den ersten Lebensabschnitt. Die ersten Jahre sind Quellen von Geborgenheit, Vertrauen und Gelassenheit. Verhaltensmotivationen sind Impulsivität und Triebhaftes.

 

Die TA ist nicht nur Deklaration von Entwicklung, sondern über die Darstellung intrapersonaler Zustände auch ein Kommunikationsmodell (Transaktionen), und damit geeignet, Störfaktoren aufzuzeigen. Befinden sich Gesprächspartner beispielsweise in verschiedenen Zuständen, so kommt meist kein konstruktives Gespräch, also eine Unterhaltung, zustande. Kommunikation in verschiedenen Zuständen ist oftmals regulatorisch in Über- und Unterordnungsverhältnissen. Derartige Überlegungen können in Beziehungen eine wichtige Rolle spielen, wo gegenseitiges Verstehen und "auf einer Wellenlänge schwimmen" zumindest überwiegen sollten. Ganz entschieden gilt das auch in einem emanzipatorischen Grundverständnis.

 

Die Transaktionsanalyse kann einer interessierten Klientel vieles bieten:

 

  • Darstellung von Entwicklungsstörungen und -defiziten
  • Aufarbeiten persönlicher Blockaden und Hemmungen
  • Freisetzung von Potenzial und verbesserte Ermöglichung persönlicher Entfaltung
  • Bestandteil von Prävention
  • Einsatz innerhalb einer Sucht- bzw. Abhängigkeitserkrankung